Mal ganz ehrlich: Hand hoch, wer schon mal ein deutliches Bauchgefühl unterdrückt hat, weil er/sie es nicht erklären konnte und andere vielleicht komisch oder mit Unverständnis reagieren könnten.
Meine Hand ist oben. Eigentlich beide Hände. Mehr als einmal. Und ich kann nicht mal sagen, dass das komplett in meiner Vergangenheit liegt.
Viel zu lange habe ich mich und meine Fähigkeiten, meine Wahrnehmungen, naja, vielleicht nicht versteckt, aber doch deutlich zurückgehalten.
Inhaltsverzeichnis
Warum habe ich mich bisher zurückgehalten?
Bisher wissen nur wenige Menschen in meinem Leben, womit ich mich wirklich gerne beschäftige, was ich tief im Innersten glaube und was ich alles wahrnehmen kann. Warum? Weil ich Angst habe, das zu zeigen. Angst, ausgeschlossen zu werden. Auch jetzt gerade, wo ich das hier schreibe. Es kostet mich jedes Mal Mut, mit etwas rauszugehen, dass ich nicht wissenschaftlich belegen kann. Aber ich habe beschlossen mutiger zu sein. Und darauf zu vertrauen, dass ich trotzdem geliebt werden.
Wenn ich das hier so schreibe, dann kommen mir irgendwie auch die Tränen. Weil ich unsicher bin, ob ich mich wirklich so verletzlich zeigen will. Weil alte Wunden in mir angetriggert werden. Weil ich manchmal befürchte, dass meine Welt am nächsten Tag kollabieren könnte, wenn ich das tue. Doch so langsam spüre ich auch, dass auf mich so viel mehr wartet, wenn ich mir endlich erlaube, vollkommen zu mir zu stehen.
Was ich verändere
Klingt jetzt so, als würden die Menschen, die mich schon in echt kennen, völlig überrumpelt werden und auf einmal eine ganz andere Person vor sich haben, oder? So ist es nicht, keine Sorge. Eher so, als würde ich mehr Tiefe bekommen. Das, was du bisher von mir kennst, ist nicht falsch. Es ist nicht gespielt oder gestellt. Es ist schlicht und einfach nur nicht alles. Manchmal sage ich zu einem Thema eben nur einen Satz, statt fünf. Und manchmal spreche ich ein Thema gar nicht erst an, weil ich nicht weiß, wie ich es erklären sollte.
Aber weißt du was? Erklären ist anstrengend. Ich kann mein Bauchgefühl, meine Intuition nicht erklären. Es ist einfach da. Und ich bin mir sicher, dass auch du schon mal in einer Situation warst, in der du ein Gefühl, irgendeine Form von Eingebung hattest, die du nicht erklären konntest. Vielleicht hast du sie deshalb zurückgehalten und hinterher gemerkt, dass du völlig richtiggelegen hast.
Welche Teile von mir ich bisher nicht immer gezeigt habe
Vielleicht nimmst du mehr in der Welt wahr, als du sehen kannst. Vielleicht spürst du, wie die Stimmung in einem Raum ist, wenn du ihn betrittst oder kannst die Emotionen anderer Menschen gut einschätzen, auch wenn sie dir nicht so viel erzählen. Vielleicht glaubst du daran, dass wir mehr als einmal leben. Ich tue es. Ich weiß, dass ich schon mehr als einmal hier war. Und für mich ist es okay, wenn du das nicht glaubst. Und wenn du es glaubst, freue ich mich, mit dir darüber quatschen zu können.
Wenn mich jemand fragt, wie das mit den Familienaufstellungen abläuft, ist der letzte Satz meiner Erklärung immer „Das muss man selbst mal erlebt haben.“ Warum? Weil ich nicht erklären kann, warum du als Stellvertreter eine Rolle übernehmen und dann spüren kannst, wie die Person sich fühlt. warum du dann so viel wahrnehmen kannst, selbst wenn es nicht um eine Person geht, sondern um ein Erlebnis, ein Gefühl oder eine Sache. Und es ist mir egal. Ich weiß, dass es funktioniert. Und dass es wirkt. Ich habe es an mir selbst schon so oft erfahren. Ich muss es dir nicht beweisen. (Okay, ein Teil von mir würde das gerne, aber das ist meine persönliche Angst, für „komisch“ gehalten zu werden.)
Ich kann auch in deiner Aura (deinem Energiefeld) und deinen Chakren spüren, wo du blockiert bist. Ja, ich kann es mit meinen Augen nicht sehen. Aber ich kann es mit meinen Händen fühlen und innerlich auch in Bildern sehen. Und jetzt würde ich am liebsten schreiben, „Frag den, den und die, die haben das schon erlebt, wenn ich energetisch in ihrer Aura Blockaden löse.“ Aber das will ich gar nicht mehr. Ich will mich nicht mehr beweisen und rechtfertigen müssen. Genauso wenig, wie ich dieses Wissen und diese Fähigkeiten zurückhalten will.
Ich weiß Dinge und kann Antworten geben, die ich nach wissenschaftlichem Verständnis ja eigentlich gar nicht wissen kann. Weil sie mir keiner erzählt hat.
Intuition. Channeln. Nenn es, wie du willst. Und bevor du jetzt denkst, ich kann Gedanken lesen: Nein, das kann ich nicht. Also keine Angst bei unserem nächsten Gespräch. Und übrigens: Solche Antworten gebe ich nur, wenn ich gefragt werde. Andernfalls hab ich weder das Recht, noch Lust dafür meine Energie einzusetzen. Aber wenn du wissen willst, was hinter einer Blockade steckt, kann ich da reinspüren. Das bedeutet übrigens auch nicht, dass ich immer alles weiß und alle Antworten bekomme. Oft kommen sie, weil es hilfreich und richtig ist. Wenn es nicht hilfreich ist oder auf andere Art gelöst werden darf, ein anderer Prozess wichtig ist oder du dich innerlich doch dagegen sperrst, dann kommen sie nicht. Die nächsten Lottozahlen kann ich dir zum Beispiel nicht sagen.
Manchmal bekomme ich auch eine Botschaft, von einem Menschen, der schon verstorben ist. Nein, das ist nicht creepy und du musst auch keine Angst davor haben. Aber es ist manchmal gar nicht so einfach, so eine Botschaft weiterzugeben, weil ich nicht greifbar erklären kann, wie ich sie bekommen habe. Und es ist auch nicht immer so leicht, jemanden aus heiterem Himmel auf einen verstorbenen Verwandten anzusprechen, denn das Thema kann ja auch tiefe Trauer auslösen.
Ich beschäftige mich gerne mit Karten. Karten, die Botschaften haben. Tarot, Tierbotschaften und Karten mit Hinweisen, welches Thema gerade dran ist (bei mir „zufällig“ gerade Mut, weshalb ich hier wohl auch gerade schreibe). Ich weiß, dass es immer die richtigen Karten sind, die ich gerade ziehe. Und ich lasse mir gerne einen Hinweis geben. Denn so klar ich für andere sehen und wissen kann, was dran ist, so sehr steh ich für meine eigenen Themen manchmal auf dem Schlauch. Die Karten dienen in dem Fall als „Verlängerung“ meiner Intuition. Eigentlich zeigen sie nur, was ich innerlich sowieso wahrnehme. Wenn ich das nicht tun würde, wären die Karten nur lustige Bildchen, die ich mir ansehen könnte. Die Bedeutung kommt erst mit der Intuition.
Aber auch hier: Wenn ich „Tarotkarten“ sage, dann ist das Bild in den meisten Köpfen doch das der Wahrsagerin in ihrem Zelt, mit der Glaskugel und den bunten Gewändern oder? Erzähl mir gern: Was ist dein Bild? Wenn es ein anderes ist, bin ich sehr gespannt! Vielleicht ist das ja auch nur mein Vorurteil. Jedenfalls ist das der Grund, warum ich bisher kaum jemandem davon erzählt habe, obwohl das Kartenlegen eine wunderbare Sache ist, um Hinweise zu bekommen. Egal mit welchen Karten. Achja: Ich laufe auch zuhause nicht rum, wie die typische Wahrsagerin aus dem Fernsehbild. Ich seh da aus, wie ich auch aussehe, wenn ich rausgehe. Vielleicht öfter mit Leggins aber sonst genauso Kiren wie draußen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass uns auch kleinste Situationen in unserem Leben (oder unseren Leben) nachhaltig beeinflussen können. Durch Überzeugungen, die sich in einer Situation bilden. Durch Gefühle, die uns in einem kleinen Moment in Todesangst versetzen und uns auch Jahre später noch beeinflussen, ohne dass es uns bewusst ist. Zum Beispiel Momente, die wir als Baby erlebt haben, als wir von anderen besonders abhängig waren. Oder auch Momente, die von außen gar nicht so gefährlich aussehen, sich aber in der Situation nach einer Katastrophe anfühlen. Und vielleicht sagt die Wissenschaft, dass es keinen Einfluss hat. Dass wir uns darum keine Sorgen machen müssen, wenn es nur kurz war. Das kann auch für ganz viele Menschen stimmen. Doch ich weiß, dass es auch anders sein kann. Und es lohnt sich hinzuschauen. So wie Angst nicht rational ist, sind es traumatische Momente auch nicht. Egal, wie klein und unbedeutend sie nach außen aussehen mögen.
Eine meiner größten Stärken ist das Spüren. Das Spüren von Energien, von Emotionen, von dem, was ist. Ich bekomme ein Gefühl, wenn ich einen Raum betrete und weiß, ob dieser Ort gut für mich ist. Oder das Essen, das ich zu mir nehme.
Ich kann mich in verschiedene Menschen einfühlen und ihre Sichtweise wahrnehmen. Das, was sie beschäftigt, was sie bewegt und was stört oder blockiert. Ich bekomme zu den Gefühlen Bilder und Infos und kann dir mehr darüber sagen, wenn ich meinen Fokus darauf richte.
Das ist vielleicht ein Grund, warum ich Familienaufstellungen als so wertvoll empfinde und sie gerne mache: Wir bekommen die Möglichkeit, die Gefühle anderer wahrzunehmen und so ein Verständnis für ihre Situation zu generieren. Und dieses Verständnis kann uns Frieden und Freiheit schenken.
Und auch, wenn ich in meiner Arbeit mit jemandem auf Seelenebene unterwegs bin, sehe ich Bilder und bekomme Gefühle dazu. Ich spüre, welche Emotionen vorherrschend sind und was dahinterliegt. Was es braucht, um die Situation zu lösen und wie es sich anfühlen kann, wenn du loslässt.
Wir müssen nicht alles erklären
Jetzt habe ich dir viele Bespiele gegeben, was ich wahrnehme. Was ich eigentlich sagen will: Nicht alles, was ich weiß, spüre oder sehe kann ich mit Quellenangaben belegen. Und bisher hatte ich das Gefühl, dass ich nicht mit jedem darüber sprechen sollte, wenn ich es nicht erklären kann. Mich wird sicher auch nicht jeder verstehen und das ist okay so. Aber ich möchte mich davon nicht mehr zurückhalten lassen. Ich muss nicht jede meiner Wahrnehmungen erklären. Es ist okay, wenn du es nicht glaubst. Dann arbeiten wir nicht auf dieser Ebene zusammen. Das ändert aber nichts daran, dass ich es wahrnehme und das genauso okay ist.
Das hier ist womöglich der offenste und ehrlichste Beitrag, den ich bisher über mich geschrieben habe. Und er kostet mich Mut. Beim Schreiben. Aber noch mehr in dem Moment, in dem ich ihn veröffentliche. Weil ich mich damit einer meiner Ängste stelle. Und so beängstigend es auch ist, so befreiend fühlt es sich für mich an. Das bin ich. Und das ist sicher noch nicht alles von mir. Aber deutlich mehr als ich bisher so öffentlich geteilt habe.
Und weißt du, was mir an dieser Stelle noch zu sagen bleibt? Danke! Danke, dass du bis hierhin gelesen hast. Danke an die wunderbaren Menschen in meinem Leben, die all diese Facetten von mir bereits kennen und mich genauso lieben! Danke an diejenigen, die mir Mut machen und mir sagen, dass ich genauso richtig bin. Ich gehöre ab heute selbst auch dazu.
Danke, liebe Kiren, für deinen offenen und mutigen Beitrag.Danke, das du dich nicht zurück hältst und alles wunder-bare teilst. Das ist befreiend für mich und es macht mich froh, daß ich mit meinen Gefühlen nicht allein bin. Ich kenne es, nicht alles zu erzählen, was ich wahrnehme, weil ich es nicht beweisen kann. Ich spüre es überall, besonders bei meinen Kunden in der Goldschmiede. In der Arbeit an den Schmuckstücken, wenn da Blockaden bei mir in der Verarbeitung entstehen. Ich habe früher gedacht, es liegt an mir und meinen technischen Unvermögen. Heute weiß ich, daß es ein Ausdruck ungelebtes Gefühls meiner Kunden ist. Aber das sag mal deinem Kunden…. Sorry, ich kann ihr Stück nicht arbeiten, da sind Störungen in ihrer Beziehung oder in ihnen, die erstmal angeschaut werden wollen…Aber ich kann auch Gefühlen einen Ausdruck geben in den Stücken, die verbinden und tragen. Da sehe ich Erleichterung und Freude.
Ich weiß, daß es eine Gabe ist, die, wenn ich ihr vertraue und Raum geben, ein Geschenk ist. Für mich und andere.
Deine Gabe ist für mich greifbar und wunderbar, deine Arbeit wertvoll
und heilend, voller Kraft.
Liebe Christiane,
vielen Dank für das Teilen deiner Gedanken und deiner Erfahrungen!
Es freut mich soo sehr, dass ich dich mit meinem Beitrag dazu inspirieren konnte und du dich dadurch mehr gesehen und weniger alleine fühlst!
Und ich finde es unglaublich spannend, auf welche verschiedenen Arten diese Wahrnehmungen und Impulse zu uns kommen dürfen, wie zum Beispiel durch die Schmuckstücke deiner Kunden. Auch wenn ich das Problem des Ansprechens sehr gut nachvollziehen kann. Ich bin mir sicher, du kennst deinen Weg, dein Geschenk mit der Welt zu teilen und entdeckst ihn immer ein bisschen mehr.
Vielen Dank für deine Wertschätzung, das berührt mich gerade sehr!
Ganz liebe Grüße,
Kiren