Wenn es um Familienaufstellungen oder andere Systemische Aufstellungen geht, ist immer wieder die Rede vom sogenannten „System“.
Was damit in diesem Kontext gemeint ist, warum es nicht um Schubladen-Kategorien geht und welche Grenzen es gibt, beschreibe ich in diesem Blogpost.
Wie der Name „Systemische Aufstellung“ schon sagt, geht es um das Aufstellen eines Systems. Das aufgestellte System kann dabei alles Mögliche sein. In den meisten Fällen geht es um die eigene Familie, genauer gesagt die Herkunftsfamilie (also Geschwister, Eltern, Großeltern, Urgroßeltern usw.), denn unsere Familie hat den größten Einfluss auf uns. In diesem System sind wir unwiderruflich verbunden, es besteht unser Leben lang und auch darüber hinaus.
Dann gibt es noch weitere Systeme, in denen wir uns befinden. In manchen über einen längeren Zeitraum, in anderen nur für ein paar Stunden. Das sind z.B. die Arbeitsstelle oder die Schule, der Freundeskreis, die Nachbarschaft oder auch die Gruppe der Teilnehmer eines Seminares.
Inhaltsverzeichnis
Wie wird das System definiert?
Die Grenzen eines Systems sind definiert durch den Betrachter bzw. die betrachteten Eigenschaften des Systems. Jedes System lässt sich global betrachten oder auch in Subsysteme aufteilen.
Ein Beispiel:
Das globale System ist die Familie, darin gibt es jedoch eine Menge kleinerer Subsysteme: Die Eltern mit ihren Kindern, die Geschwister untereinander, die Frauen oder Männer der Familie usw.
Genauso ist es auch mit dem System der Arbeitsstelle: Die Arbeitsstelle an sich ist das globale System, umfasst die gesamte Organisation mit allen Hierachieebenen. Die Subsysteme sind z.B. die Abteilungen oder Projektgruppen.
Auch unser Körper ist ein System mit verschiedenen Subsystemen. Und lässt sich übrigens auch aufstellen.
Wir alle sind auch Teil der Systeme Erde, Menschheit, unseres Landes, der Stadt in der wir wohnen etc. Wobei uns verschiedene Systeme unterschiedlich starken Einfluss auf uns haben können.
Je nachdem, wer das System betrachtet oder welche Eigenschaften wir definieren, können andere Systemgrenzen festgelegt werden. Die Grenzen sind nicht immer absolut, sondern können auch fließend sein.
Wofür ist die Abgrenzung wichtig?
Soweit so gut, aber warum die verschiedenen Systemgrenzen?
Die Systemgrenzen kommen mit den Fragestellungen einer Aufstellung ins Spiel:
- Was ist das Ziel der Aufstellung? Was will ich erreichen?
- Welches System will ich anschauen? Z.B. eine Verstrickung innerhalb der Familie oder einen Konflikt auf der Arbeit?
- Wer gehört dazu? Oder anders formuliert: Wer hat Einfluss (bewusst oder unbewusst) auf mich und die derzeitige Situation?
Um eine Systemische Aufstellung sinnvoll zu beginnen, sind diese Fragestellungen und deren Antworten essentiell.
Spoiler: Oft sind Konflikte, die wir in unseren verschiedenen Lebenssituationen (Schule, Arbeit, Freundeskreis etc.) haben, Indikatoren für Verstrickungen, die schon älter sind und aus der Herkunftsfamilie kommen.
Warum eigentlich System?
Warum heißt das eigentlich System, wenn die Themen immer wieder unterschiedlich und sehr individuell ist?
Es geht nicht darum, etwas zu kategorisieren und in Schubladen zu betrachten. Die Systeme, in denen wir uns befinden, sind lebendig und dynamisch, verändern sich und die Themen und Dynamiken, die innerhalb eines Systems eine Rolle spielen, sind so individuell wie jeder einzelne von uns.
Bei der Bezeichnung als System geht es vielmehr darum, zu beschreiben, dass etwas zusammenwirkt. Also dass wir nicht als einzelne Menschen absolut unabhängig handeln und leben, sondern dass wir immer Teil eines Ganzen sind, in dem wir auf andere und andere auf uns wirken.
Das passiert vor allem unbewusst und führt deshalb manchmal dazu, dass wir etwas mit dem Gefühl machen, „wir können nicht anders“, obwohl wir eigentlich gerne anders handeln würden.
An diesem Punkt können Familienaufstellungen ansetzen und schauen, was im System wirkt und wo und wie wir mit anderen verstrickt sind.
Kurz und knapp zusammengefasst
Das System beschreibt jeweils den Bereich in deinem Leben, den wir uns in einer Aufstellung ansehen und kann daher ganz verschiedene Eigenschaften haben (Familie, Körper, Arbeitsstelle/Organisation etc.).
In einer Aufstellung betrachten wir nicht nur dich persönlich, sondern dein System, um festzustellen, was von außen auf dich wirkt.
Eine Veränderung im System hat immer Auswirkungen auf alle Mitglieder im System, manchmal direkt sichtbar, manchmal auch nur unterbewusst. Du kannst diese Methode allerdings nur für dich selbst nutzen, nicht um andere Menschen zu verändern.
Hast du noch Fragen? Schreib sie gerne in die Kommentare oder schreib mir eine E-Mail an hallo@kirendierkes.de
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